Alles wird digital – Dübendorf unterwegs in die Zukunft

Big Data, Robotik oder künstliche Intelligenz – die Digitalisierung verändert entscheidende Bereiche unseres Lebens. Vieles ist uns – zum Teil ohne dass wir es bewusst realisieren – in Beruf, Haushalt und Freizeit bereits zur Selbstverständlichkeit geworden, anderes löst Ängste und Unsicherheit aus. Und so oder so gilt: Die sogenannte „Digitalisierung“ ist in aller Munde. An ihrem 1. Fokusevent am vergangenen Donnerstag hat die WBK dieses Thema folgerichtig ins Zentrum gerückt und damit eine Annäherung an eine hochaktuelle Entwicklung ermöglicht, von der alle reden und die (noch) niemand ganz versteht.

Im Februar 2017 hat die Dübendorfer Stimmbevölkerung mit ihrem deutlichen Ja zur Stiftung WBK ein zukunftsorientiertes Signal gesetzt, welches für Dübendorf wichtig ist, in seiner Bedeutung jedoch gleichzeitig weit über den lokalen Kontext hinaus reicht: Weiterbildung ist wichtig, gerade auch in der Region! Weiterbildung trägt dazu bei, sich kommenden Herausforderungen mit Zuversicht, Selbstverantwortung und Neugierde stellen zu können. Ganz in diesem Sinne hat die WBK am vergangenen Donnerstag im 1. Fokusevent den Blick in die Zukunft gerichtet. Der gut besuchte Vorabend-Event vermittelte aus unterschiedlichen Blickwinkeln spannende Inputs rund um das Thema „Digitalisierung“ und löste angeregte Diskussionen unter den zahlreichen Teilnehmenden aus.

Werner Benz, Mitglied des WBK Stiftungsrats und Präsident des Komitees Pro-WBK-Dübendorf – welches im Vorfeld der Abstimmung sich aktiv, und rückblickend erfolgreich, für die WBK eingesetzt hat – eröffnete den Anlass um halb vier Uhr im stimmungsvollen Saal des Kinos Orion. Er begrüsste die rund fünfzig Anwesenden, darunter viele bekannte Gesichter aus Bevölkerung, Gewerbe und Politik. In seiner anschliessenden Eröffnungsrede bestätigte Lothar Ziörjen, Stadtpräsident von Dübendorf, die Wichtigkeit der Thematik und betonte gleichzeitig, dass die digitale Zukunft längst begonnen habe, uns in Vielem bereits sehr alltäglich vertraut sei und dass zahlreiche Chancen damit verbunden seien, die wir nutzen können. Er sprach sich für eine offene, gelassene und angstfreie Haltung zur digitalen Entwicklung aus und setzte sie in den Kontext vergangener Entwicklungsschritte, welche ebenfalls grosse Veränderungen auslösten und von den Menschen erfolgreich bewältigt worden sind – die Erfindung der Eisenbahn zum Beispiel.

Dr. Joël Luc Cachelin, Experte zur Thematik der digitalen Transformation, bestätigte das Votum von Lothar Ziörjen: „Wenn wir es richtig tun, werden wir einfacher und intensiver leben, friedlicher und umweltverträglicher zusammenleben, Muster und Zusammenhänge erkennen, die wir bisher nicht gesehen haben, mehr Menschen am Wohlstand und am Design der Zukunft beteiligen und als Menschheit zusammenwachsen“. In seinem Referat konzentrierte er sich auf „Das Menschliche im Digitalen“. Er zeigte auf, dass gerade auch in einer digitalisierten Welt menschliche Fähigkeiten ein entscheidender Kraftstoff sind. „Es werden jene Fähigkeiten wichtiger, die uns zum Umgang mit den Maschinen befähigen – aber uns auch von ihnen unterscheiden“, so Cachelin. Es seien Menschen, die die Entwicklung vorantreiben und gestalten. Entscheidend sei daher, wer – d.h. welche Haltung – „die Matrix“ beherrsche, also darüber entscheide, welche digitalen Möglichkeiten künftig welchen Raum einnehmen können und wie mit den daraus entstehenden „materiellen und immateriellen Knappheiten“ umgegangen werde.

Cachelins Input führte zu einer ersten angeregten Diskussionsrunde in der Pause, welche von der Orion- und 4S-Sandwich-Crew mit einem wunderbaren Apéro angereichert wurde.

Nach einem kurzen Spaziergang wurden die aufgeworfenen Fragen im Rahmen von vier Workshops in den Räumen der WBK vertieft: Marcel Bernet, Bildhauer und Berater für Unternehmenskultur, skizzierte Gestaltungsthesen zur digitalen Welt und diskutierte mit den Teilnehmenden vielfältige Konsequenzen auf Privatleben, Beruf und Gesellschaft. Alexia Böniger, CEO von CYP Smart Education, skizzierte veränderte Werte und Erwartungen, welche die sogenannten „digital natives“ in die Arbeitswelt einbringen. Am konkreten Beispiel der CYP Führungskultur zeigte sie auf, wie Firmen diese als Chance für eine kollektive Wissensentwicklung und den Unternehmenserfolg nutzen können. Im Workshop von Tito Lorenzi, Geschäftsleiter der Appendix AG, und Andreas Billeter, Leiter des Ausbildungscenters der AMAG, stand die Herausforderung der Nachwuchsgewinnung und Berufsbildung im Kontext einer permanent vernetzten Generation im Zentrum. Sie ermöglichten einen spannenden Einblick in die digitale Realität der AMAG-Berufsbildung. Und last-but-not-least widmete sich Jean-Philippe Hagmann, Keynote Speaker und Co-Founder von INNOPUNK im vierten Workshop jener Liste von neuen Begriffen wie Chatbot oder Blockchain, welche tagtäglich länger wird und uns zunehmend ratlos zurück lässt. Einfach und verständlich erläuterte er neue digitale Technologien und beantwortete Fragen der Teilnehmenden dazu.

In den Pausen zwischen den Workshops wurde intensiv weiter diskutiert, Gedanken ausgetauscht, Fragen erörtert und unterschiedliche Meinungen vertreten. Kurz: Der erste Fokusevent der WBK war ein voller Erfolg: Er hat Menschen miteinander ins Gespräch gebracht und ein wichtiges Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.

Der zweite Fokusevent ist bereits in Planung. Er widmet sich im November einem ganz anderen, jedoch nicht weniger relevanten Thema: Würde im Blick – Eine demenzfreundliche Gesellschaft als Chance für die Region.